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146 Route 10. BRUSSA. Sultansgräber. Der Grundriß erinnert wieder an die Jilderim- (S. 145), die Wand-
bekleidung
an die Jeschil Dschami.

Im Garten sind zehn vier-, sechs- oder achteckige mit Kuppeln
gedeckte *Türbés zerstreut, deren Eingänge gewöhnlich ein aus-
ladendes
Holzdach schützt. Besuchenswert ist die dem Eingang
gegenüber stehende *Türbé des Musa, des Sohnes Bajesid’s I., der
1413 von seinem Bruder Mohammed I. erdrosselt wurde. Die Wand-
bekleidung
des Inneren ist aus grünen Fayencefliesen von verschie-
denen
Nuancen hergestellt, um die ein Band mit weißer Schrift auf
blauem Grunde läuft. R. hinter einem Wasserbecken die *Türbé
Murad’s II.
Vier Pfeiler und vier Säulen zwischen ihnen, von denen
drei auf umgedrehten korinthischen Kapitellen ruhen, tragen die
Kuppel, die in der Mitte offen ist, damit nach dem Willen des Sultans
das Naß des Himmels sein Grab befeuchten kann. Vier Marmor-
platten
umfassen daher den einfachen Erdhügel, auf dem Gras sprießt 
In einem Wandschrank an der r. Wand werden zwei Kopfbedeckungen
des Sultans und eine angeblich blutbefleckte lederne Decke aufbe-
wahrt
; auch ein alter Koran wird gezeigt. Neben dem Schrank l.
Eingang in einen Nebenraum mit den Gräbern von vier Söhnen.
R. etwas zurück die *Türbé des Mustafa, des jüngsten Sohnes
Mohammed’s II. ( 1472). Ihre leider traurig beraubte Ausstattung
mit persischen Fayenceplatten, deren wunderbare Muster grün und
rot gefärbt sind, ist immer viel bewundert worden. An der Außen-
seite
ist das Fenster l. vom Eingange zu beachten. Daneben r. die
Türbé des Dschem, des Bruders des vorigen, der nach einem aben-
teuerlichen
Leben 1495 bei Neapel vergiftet wurde. Sie ist mit grün-
blauen
Fayencefliesen und bunter Malerei geschmückt, steht aber der
vorigen bedeutend nach. Weiter r. die Türbé Mahmud’s, des Sohnes
Bajesid’s II.; sie lohnt wie die drei vor ihr und die zwei hinter ihr
liegenden Türbés den Besuch nicht.

b. Die Bäder von Brussa und Tschekirgé.

Westlich nahe der Stadt und weiterhin in dem Dorfe Tschekirgé
liegen die im ganzen Orient berühmten schwefel- und eisenhaltigen
warmen Bäder. Es sind im ganzen sechs; ihr Wasser ist vom Olymp
herabgeleitet. Vier, Böjük und Kütschük Kükürdli (Großes und
kleines Schwefelbad), Jeni Kaplidscha (Neues Bad) und Kainard-
scha
, enthalten Schwefel neben dem Eisen und haben eine Temperatur
von über 80° C., während Eski Kaplidscha (Altes Bad) und Kara
Mustafa nicht schwefelhaltig sind und nur 38° und 57° C. messen. In
Tschekirgé haben alle Gasthöfe und Häuser Anteil an dem heilkräf-
tigen
Wasser.

Die Bäder sind sicherlich schon vor der römischen Kaiserzeit, in der
wir erst von Thermenbauten hören (S. 141), benutzt worden. Aber wie
diese Gebäude sind auch die byzantinischen fast völlig zu Grunde gegangen.
Murad I. erbaute hier mit Verwendung älterer Reste ein Bad und seine erste
Moschee und liegt hier begraben (S. 147). Jetzt werden die Bäder stark von
Türken benutzt, besonders April bis Juni und August und September.
Gasthäuser s. S. 140.